Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wussten Sie, dass laut D21-Digital-Index 2022/23 nur etwas mehr als die Häfte der Deutschen angeben, persönlich von der Digitalisierung zu profitieren, Tendenz sinkend. Die Gründe dafür sind divers: Jüngere Menschen profitieren mehr als ältere, formal höher Gebildete öfter als weniger Gebildete, in der Großstadt mehr Menschen als auf dem Land. Obwohl die Digitalisierung in vielen Bereichen allgegenwärtig scheint, gehören "Digital Gaps" demzufolge (noch) zur gesellschaftlichen Realität dazu. Gerade der ländliche Raum scheint auch in der öffentlichen Wahrnehmung oft im Schatten der Großstadt zu stehen, die den Ruf als Keimzelle digitaler Innovationen genießt. Auch infrastrukturell lässt sich dieser Unterschied darstellen: Laut des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) regelmäßig veröffentlichten Breitbandatlas verfügen rund 92 Prozent der städischen Haushalte über eine Internetverbindung mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens oder mehr als 200 Mbit/s - jedoch nur 42 Prozent der Haushalte auf dem Land (Stand: Mitte 2021). Und ländliche Regionen stehen noch vor anderen Herausforderungen: eine adäquate Gesundheitsvorsorge vor Ort, die Gewährleistung von Mobilitätsangeboten abseits des Individualverkehrs, vielfältige Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten oder auch die lokale Nahversorgung. Lösungsansätze wie Telemedizin, Car- und Ridesharing oder digitalisierte Verwaltungsangebote können dem begegnen und dazu beitragen, die Lebensqualität auf dem Land zu erhöhen.
Dass an zahlreichen Orten abseites der Metropolen bereits viel dafür getan wird, die Vorzüge der Digitalisierung auszuspielen, möchten wir gemeinsam mit der Deutschen Glasfaser beweisen: Ab heute können sich erneut digitale Vorreiter-Projekte aus dem ländlichen Raum für den Wettbewerb "Digitale Orte im Land der Ideen" 2023 bewerben. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Sichtbarkeit von digitalen Projekten im ländlichen Raum zu fördern und die positive Wahrnehmung des Themas zu erhöhen. Sei es eine smarte Lösung für Bürgerbusvereine, die die Digitalisierung von Routen und Haltestellen ermöglich, wie sie beispielsweise Match Rider anbietet. Eine technisch-digital gestützte Lösung, die hilfsbedürftige Menschen in ihrem Wohnumfeld bedarfsgerecht unterstützt und ihnen ermöglicht, möglichst lange im eigenen Heim zu leben. Oder eine digitale Plattform für schülergerechte Berufsorientierung, wie Traumjob Campus. Allesamt ausgezeichnete Projekte der letztjährigen Wettbewerbsrunde, die nun als Best-Practice beweisen, welche innovativen Ansätze für den ländlichen Raum bereits erfolgreich umgesetzt werden.
Wir freuen uns sehr über unsere neuen Partner, die diesen Wettbewerb mit uns gestalten: das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, der Deutsche Landkreistag, die Carl-Zeiss-Stifung sowie das Netzwerk junge Bürgermeister*innen. Schirmherrin ist Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.
Wir sind gespannt, welche innovativen Einreichungen uns in diesem Jahr aus ganz Deutschland erreichen werden!
Herzliche Grüße
Ihr
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